Urgrossvater Gerhard
Urgrossmutter Anna-Maria
Sibille und Hermann
Metzgerei Hermann Klemmer
Die Zeitrechnung beginnt für uns im Jahre des Herren 1928, all das was vorher geschah ist Teil unserer Geschichte. Irgenwo nicht weit von der Stadt des Domes und der elftausend Jungfrauen liegt eine Ansiedlung mit kurfurstlichem Schlosse, “ Brühl „. Hier lebten und liebten Hermann, der Mann mit den scharfen Messern und sein angetraues Weib Sibille, die gute Seele und Hüterin des Hauses im Stamme Klemmer (m. zitat Wilfried Speth). Sie schenken im Laufe Ihrer Ehe vier Kindern das Licht der Welt und eines davon soll unser Vater sein. Doch wie es dazu kam werdet im weiteren Verlauf erfahren.

Wie war das noch, … damals, als alles begann

Die Wanderjahre, “ Auf der Walz“ .Genau drei Jahre und einen Tag müssen Zimmerer-, Metzger-, Schneider- oder auch Dachdecker Gesellen durch die Lande ziehen. Auf ihrem Weg suchen die Wandergesellen, die sich selbst Fremde nennen, vorzugsweise größere Städte auf und bitten bei den dort ansässigen Handwerksbetrieben ihrer Zunft um Arbeit. Nimmt ein Meister sie auf, so müssen sie sich in der Regel mindestens für ein halbes Jahr bei ihm verdingen. Dann kann der Wanderer weiterziehen, aber er darf seinem Heimatort nicht zu Nahe kommen, der Bahnkreis rund um die Heimat Stadt zählt 50 km.

So auch unser Urgrossvater Gerhard Karl. Welch ein Glück, die Wanderschaft hat Ihm nicht nur Erfahrungen erbracht. Seine Wege führen in zu einer Familie aus dem Stamme Thelen, deren Töchter sind gesegnet mit Liebreiz. Doch nur eine hat sein Wanderherz im Sturm erobert, Anna Maria Thelen, die Schöne.

1892

Anno 1892 am 12 Mai, ist es soweit Gerhard Karl nimmt Anna Maria Thelen (fortan d. Prinzessin genannt) zu seinem angetrauten Weibe.

1897

Hermann Klemmer, der Sohn von Anna Maria Klemmer, geb Thelen und Gerhard Karl Klemmer, wird am 6. Oktober 1897 in Kendenich, Köln-Land (Nordrhein-Westfalen), geboren.

1908

Sein Bruder Theo Jodokus wird am 12. Januar 1908 in Hürth-Kendenich geboren, als Hermann 10 Jahre alt ist.

10 Monate später am 22 November 1908, erblickt seine Schwester Elisabeth das Licht der Welt. Hermann zählt nun schon 11 Lenze und kann eine hütende Hand über seine Geschwister legen.

1914

Es folgten schwere Jahre. Deutschland tritt am 1. April 1914 als Bündnispartner von Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. So endet die Belle Epoche. Brühl liegt 1914 im Aufmarschgebiet für den Ersten Weltkrieg und wird Garnisons- und Lazarettstandort (Quelle:https://de.wikipedia.org/(Rheinland)). Hermann muss in Kendenich, er zählt nun 16 Jahre, miterleben, wie Familienmitglieder, Nachbarn und Freunde an der West- oder Ostfront fallen oder im Steckrübenwinter 1916/1917 an Hunger leiden. Nach Aufruf zur Mobilmachung im Jahre 1917, muss Hermann nun 18 Jahre alt, sich der Zugehörigkeit der Heeres anschliessen. Bestellt zur 3.Komp.I.Ers.Batl.Inf.Regts.65., weitere folgen. Am 20 August 1918, mit fast 19 Jahre, wir er in frans. Gefangenschaft genommen. Die Gefangenschaft dauert an bis zum Januar 1920. Der Musketier Hermann kehrt wohlbehalten in seine Heimat zurück.

Doch wie der Vater auch der Sohn wird er nun den Beruf mit den schnellen Messern ausüben “ Metzger“ , dem wird auch sein Bruder Theo Jodokus folgen.

1925

Doch das Schicksal nimmt seinen Lauf, es wird nicht besser. im Jahre 1925 stirbt seine geliebte Mutter Anna Maria Klemmer, geb Thelen. Hermann ist nun im heiratsfähigen Alter und zu seinem Glück streift ein zauberhaftes Wesen seinen Weg. Wer war das wohl? Ich sag es Euch: „en kölsch Mädche“ Sibilla Margarete Nille, genannt Billchen. Sie kommt aus der Stadt der tausend Jungfrauen, Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Sie ist die Tochter von den Eheleuten Alois und Josefa Nille, geb. Braun (Hugenoten). Als Sonnenschein der redlichen Kaufmannsfamilie erblickt Sibilla Margarete am 5. Mai 1901 das Licht der Welt. Welch ein Glück, sonst würde es uns nicht geben (sicher nicht in dieser Form).

Kapitel II
Wie es auch seih, Ihr könnt es Euch schon denken; Hermann und Sibille schliessen den Bund der Ehe. Sie lassen sich nieder in dieser wunderschönen Ansiedlung, dicht bei dem kurfürstlichen Schloss Augustusburg. Von hier aus kann Hermann die Einwohner des Städtchens “ Brühl“ mit herrlichen Leckereien aus seiner Fleischerei verwöhnen. Doch Sein Bruderherz kommt ihm zuvor und nimmt unsere Tante ?… zur Frau. Was denk Ihr wohl; auch hier werden die Penunzen mit Leckereien verdient, nicht weit von der Stadt Brühl, in einem Örtchen Namens „Fischenich“. Ja, ja Ihr könnt es schon erraten, eine Metzgerei.

1927

Und wie nicht anders zu erwachten entsteht aus dieser Verbindung van Hermann und Billchen neues Leben. Der erste Sprössling wird am Montag dem 11 April im Jahre 1927 geboren. Maria Hildegard Josefa Klemmer. Wie sich später herausstellt ist sie von Gott begnadet mit einen herrlichen Stimme. Doch würde sie sich sehr über ein Geschwisterchen freuen, welches sie dann ein wenig bemuttern kann. Es dauert nicht lange und Ihr Wunsch geht in Erfüllung.

1928

Im Jahre des Herrn 1928, zum 23 Juni an einem Samstag, bekommt Hildegard ein Brüderchen. Er bekommt den Namen Heinz-Gerd, und soll später die Tradition “ Der Metzger “ weiterführen. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Erstmal hat Hildegard einen Spielgefährten und die Familie wächst. Die Jahre vergehen. Hermann der friedliebende trägt die Sorge für das Wohl der Familie, sein angetrautes Weib Sibille unterstützt ihn kräftig. Sie ist die Seele und auch Hüterin des Hauses im Stamme Klemmer.

1935

Doch die Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen. Am Montag dem 16 Dezember 1935, in der Adventszeit, wird die Familie um ein weiteres Mitglied bereichert. Ein Töchterchen, der Sonnenschein Anna-Elisabeth erblickt das Licht der Welt und sorgt für grosse Freude in Klemmer-Clan. Hilde und Heinz haben jetzt endlich jemand zum “ Betüddelen „. Mutter Sibille hat einen harten Job, aber sie wird kräftig unterstützt von der guten Sofi (die Mary Poppins aus Brühl). Noch ist dieser Zweig des Klemmer-Clans nicht vollständig, diese Geschichte geht weiter…

1937

Gertud, das Nesthäckchen „welches auch als letztes aus dem Nest fliegt“ wird geboren. Am Freitag dem 13 August im Jahre 1937. Hildegard (10) und Heinz (9) besuchen schon den Tempel der Weisheit. Mutter Sibille hat reichlich zu tun mit den heranwachsenden Sprösslingen, den Heinz will schon mal seinen Kopf durchsetzten und die kleinen fordern auch Ihre Andacht. In der Metzgerei wird auch Ihre Hilfe benötigt – kein leichter Job. Die Zeit ist nicht ruhig und beschaulich. Es braut sich ein Unheil zusammmen, doch die menschen verdrängen das gesprochene Wort über das Geschehen.

1938

Die Befürchtnisse bewahrheiten sich.

EREIGNISSE

In der nacht van 9 op 10 November 1938, überfallen Nazi-Trupps jüdische
Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Einrichtungen ihrer Wohnungen und Geschäfte wird
zertrümmert und die Synagoge gelegen an der Friederichstrasse wird an diesem Tag in Brand gesteckt.
Jüdischen Bürgern wird per Verordnung der Kfz-Führerschein entzogen.
Eine Flüchtlingswelle setzte ein: Bis Herbst verlaßen viele menschen jüdischer Herkunft das Land.

Eine schlimme Zeit für unsere Vorfahren. Denn unter Ihren befreundeten Familien befinden sich auch jüdische Mitbürger. Sie haben versucht das Menschenmöglichste daraus zu machen.

1939 – 1945

Während Hermann und Sibille, die weiter emsig und beschützend für das Wohlergehen ihrer Familie sorgen, die Nachkömmlinge Hildegard und Heinz weiter den Tempel der Weisheit besuchen und die gute Soffi eine grosse Hilfe beim heranwachsen der Kleinsten ist, scheint alles ein ganz normaler Alltag zu sein. Doch es ist nichts mehr wie es mal war.
Mit grosser Sorge folgt Hermann und Sibille dem Geschehen. Am einem Freitag dem 1. September im Jahr 1939 beginnt der Zweite Weltkrieg. Adolf, der schreckliche, hat die Herrschaft über das Land zwischen den Alpen und den nördlichen Meeren (Quelle:Aus dem Buche Hildegardis, W. Speth). Beim Eintritt des Krieges hat Hermann das fast das 42ste Lebensjahr erreicht. Sibille mit 38 Jahren und die Kinder Hildegard (12j.), Heinz (11j.), Anneliese (4j.) und Gertrud (2j.) müssen erleben wie die Welt sich verändert. Viel Einwohner aus dem Stamme des jüdischen Glaubens mussen ihr Heim verlassen werden von der schrecklichen Herrschaft in notdürftigen Unterkünften zusammengefercht. Manche können noch flüchten oder finden einen sicheren Unterschlupf.
In den folgenden Jahren herrscht Leid und Entbehrung, aber auch Freude über das heranwachsen der wohlgelungenen Sprösslinge. Feste die nach jedem 12ten Monde wiederkehren, der Karneval, das christl. Osterfest, der hl. St. Martin, die Weihe der Erstkommunion und das friedliche Fest zu Christi Geburt, vinden im Kreise der Familie statt (wenn auch in anderer Art und Weise). Hermann und Sibille sind gute Menschen, sie helfen. Sie bieten Unterschlupf einer Familie des jüdischen Glaubens. Am 31 Tage de 8. Mondes im Jahre 1943 wird Hermann gerufen der schrecklichen Herrschaft zu dienen, er kann sich nicht erheben gegen diesen Ruf.

Doch das Ende naht. Am 8 Tage im 5 Monat de Jahres 1945 vereinnahmen Retter aus einem fernen Lande, welches liegt hinter dem grossen Ozean, die Herrschaft über das Land. Die Herrschaft de schrecklichen Adolf’s hat ein Ende.
Hermann (48j.), Sibille (44j.) und die Kinder im Alter von nun Hildegard 18, Heinz 17 , Anne 10 und Nesthäckchen Gertud 8 Jahren, haben die Jahre dank der fürsorglichen Eltern wohlbehalten überstanden.

1949

Die Zeit nach der schrecklichen Herrschaft ist die Zeit des Wiederaufbaus. Sie wird überschattet von dem Tod seines geliebten Vater’s Karl Gerhard. Er stirb im Jahre 1949 im Alter von …Jahren in der idyllischen Ortschaft Kendenich (Köln-Land), hier hat er auch das Licht der Welt erblickt. Die Trauer ist gross und legt sich wie ein Schatten über die Familie.

1952

Wie geht es weiter im Stamme Klemmer…..